Ich bin Fino. Ich bin ungefähr ein Jahr alt, ein Podencomix, etwa kniehoch und sooooooo lieb.

Diane ist eigentlich kein Fan von Podencos, sagt sie. Und anfangs hat sie jedem erklärt, dass sie mich nur aus purem Mitleid mitnahm, weil ich im Tierheim Opfer einer Beisserei wurde. Einen Hund, der bereits mehrfach im Tierheim gebissen wurde, kann man einfach nicht seinem Schicksal überlassen - sagt sie.

Aber Podencos seien Jagdhunde, Diane hasst Hunde, die man nicht ableinen kann und ängstliche Podencos würden so unheimlich viel kaputt machen. Da diese nicht-ableinbaren Jäger ja ihre Ängste nicht durch Rennen und Spielen abbauen könnten. Sagt sie. Rennen und Flitzen und Rumtollen seien einfach das besten Antistressprogramm für Angsthunde.

Sie hat es mir mit ihren vielen Vorurteilen wirklich nicht leicht gemacht, zumal ich immer noch etwas vor Menschen Angst habe.

Zunächst habe ich mir wahnsinnig Mühe gegeben, brav an der Leine zu gehen. Und als Diane merkte, dass ich im Freien Futter annehme, haben wir das Herankommen und das Annehmen des Leckerlis geübt. Und als ich meinen Schleppleinentest auch bestand und Diane immer wieder zeigte: "Du kannst mir vertrauen! Ich will nur spielen :-)" Dann hat sie das Ende der Leine auch losgelassen. Mittlerweile habe ich nur noch eine ganz kurze Schleppleine, die mich beim Spielen mit den anderen Hunden aber gar nicht stört.Und wenn sie mich ruft und ich dann aus freien Stücken komme ruft sie:"Feiner Fino!"und freut sie sich wie verrückt.
Am liebsten flitze ich mit Joy, einer großen Hündin über den Acker. Joy ist eine coole Socke und wir beide haben viel Spaß.
Wenn wir beide anderen Hunden begegnen ist Diane immer wieder verblüfft, wie mutig, nett und aufgeschlossen ich anderen Hunden, auch ganz großen Rüden begegne. Ich wedle die dann an und die wedeln dann zurück und dann sind wir auch Freunde.

Zuhause muss Diane leider etwas aufpassen, da ich Kissen total interessant finde. Ich bin nämlich staatlich geprüfter Kissenprüfer und ab und an, muss man eben Stichprobn machen. Ich habe Diane Ordnung beigebracht. Diane achtet nun darauf, dass Fernbedienungen, Handys und Schuhe aufgeräumt sind. Offensichtlich will sie verhindern, dass ich die auch auseinanderbaue, um sie zu untersuchen. Stattdessen gibt sie uns Hunden Stofftiere, mit denen wir Hunde spielen dürfen. Wir spielen meistens Onkel Doktor und operieren sie im Team. Das macht auch viel Spaß! Diane sorgt dafür, dass wir immer genug Patienten haben.

Diane hat gesagt, dass ich ein Premium-Podenco sei und wieder ein Beweis, dass man von einer Rasse nicht auf den Charakter schließen könne, denn ich sei nur toll. Deshalb darf ich auch seit einiger Zeit als einziger Vereinshund in den oberen Stock, wo die Katzen wohnen. Zur Sozialisierung, sagt Diane. Sie hat mir schmusen beigebracht. Das ist gruselig schön. So soll ich noch besser lernen, Menschen zu vertrauen und ein perfekter Familienhund zu werden.
Der beste Podenco der Welt sei ich schon, sagt Diane.

 

Tierheim Figueres