Notfall-JESSY
Notfall-JESSY
Geburtsjahr: 2003
Beschreibung:
Zunächst: Jessy ist ein RÜDE. Er ist ein französischer Notfallhund und brachte seinen Namen mit ;-) Wir hätten ihm gerne einen anderen Namen gegeben.
Jessy`s Notruf kam über die Tierschutzverteiler.
Seine Besitzerin, die ihn mit zwei Jahren aus einem Tierheim holte und vor acht Jahren adoptierte, war kürzlich im Alter von 95 Jahren gestorben. Das Problem war, dass die Erben das vierbeinige Erbe (wie so oft!) nicht übernehmen wollten und entschlossen waren, den Kleinen zum 23 Juni einschläfern zu lassen.
Körperlich macht Jessy einen erstaunlich fitten Eindruck. Er hat zwar etwas trübe Augen und auch seine Zähne wurden diese Woche auf Vordermann gebracht, aber unser Tierärztin hätte ihn durchaus jünger geschätzt.
Schließlich macht der unkastrierte Rüde den Hundedamen gerne noch den Hof, gockelt dann richtig rum und tabert den Mädels mit Begeisterung hinterher. ISCH LIEBÄ DISCH- Chérie!
Rüden gegenüber benimmt er sich bestens, sodass man ihn durchaus gefahrlos ableinen kann. wenn er sich mal an seine neuen Menschen gewöhnt hat.
Da der kleine Mann aber offenbar doch Probleme hat, seine Menschen ohne Brille sofort zu erkennen und im Notfall erst einmal knurrt - sollten seine neuen Besitzer doch etwas hundeerfahren sein. Offensichtlich ist man mit Jessie nicht immer gut umgegangen und blöderweise hat er gelernt, im Angriff die beste Verteidigung zu sehen.
Als er hier noch ganz neu war, dachte ich zunächst wirklich, ich hätte einen Fehler gemacht, gerade ihm geholfen zu haben. Jessie knurrte bei jeder Gelegenheit und fletschte die Zähne. Jetzt macht er das nur noch ganz selten und nicht weil er ein Killerhund ist, sondern weil er Angst hat.
Hier hilft einzig: Ruhe bewahren und ihm Zeit zu geben, bis er die Panikattacke überwunden hat.
Wer ihn sich jetzt noch nicht zutraut: in wenigen Wochen ist er perfekt. Den kriegen wir wieder ganz hin.
Denn er ist kein schlimmer Finger! Keine Sorge! Er ist nur einer von der Sorte, den man von sich aus kommen lassen muss. Der nicht gerne bedrängt werden möchte. Der nicht will, dass man einfach nach ihm grabscht, bevor er weiß, dass wir die Guten sind.
Wer weiß, was er in seinen ersten zehn Jahren seines Lebens erdulden musste.
Update vom 20.09.2013
Während unseres Urlaubes war Jessy 3 Wochen bei einer Freundin untergebracht. Hier ihr Bericht/ Einschätzung von Jessy:
Empfehlungsschreiben für „Fipsi“ alias „Jessy“
Tipps für den Fips
Jessy war für 3 Wochen bei uns als Urlaubsvertretung für Diane und Steffen.
Er fühlte sich hier gleich wohl und verstand sich auch mit unseren Mädels (Riesenschnauzer Gina und Zwergschnauzer Luna). Sie beachteten sich kaum und das war gut so, also keine Konkurrenz.
Nach 3-4 Tagen war dann schließlich ganz „angekommen“.
Jessy ist sehr sauber. Seine Häufchen erledigt er ausschließlich beim Gassi gehen und das sehr flott und unkompliziert. Im Garten markierte er ständig, was ihm aber mit Sicherheit abzugewöhnen ist, wenn man das nicht will. Er meldete sich, wenn er raus musste.
Er begrüßte jeden, der ins Haus kam super freundlich. Bei den vertrauten Personen flippte er vor Freude schier aus, hüpfte hoch, schnappte sich die Hand und hielt sie fest und freute sich, freute sich, freute sich.
Wir nannten ihn liebevoll „Fipsi“, weil er eben ein kleiner Fips ist. Ob sein bisheriger Rufname wirklich Jessy war, wissen wir nicht. Er hörte nicht wirklich darauf. Auf ein schrilles „Fipsi“ reagierte er schon.
Fipsi ist sehr menschenbezogen. Andere Hunde findet er besonders draußen nett, bräuchten aber im Haushalt nicht unbedingt sein, Hauptsache er hat seine Menschen. Er kommt mit Hündinnen und Rüden klar.
Am Anfang pienste er als ich das Zimmer verließ, was aber nach ein paar Tagen schon kein Thema mehr war. Auch wenn ich zum Arbeiten das Haus verließ, juckte ihn das nicht. Er schmiegte sich in sein Kissen und schlief friedlich. Er kann gut alleine bleiben, wenn er sich erst mal eingelebt hat.
Er sucht gerne Augenkontakt und hört dann „aufmerksam zu“. Auch die Umwelt im Spiegel zu betrachten, fand er toll; wir fanden es bemerkenswert.
Sogar unsere offenen Treppen läuft er mit Bravour.
Er geht sehr gerne Gassi, auch gerne weite Touren, gibt sich aber auch mit kurzen Runden zufrieden.
Er ist kein Kläffer und kein Beller. Seine Geräuschkulisse beim Spielen ist zwar nicht zu überhören und das ungeschulte Ohr könnte das mit Knurren verwechseln, was es aber nicht ist. Er spielt halt so.
Bällchen spielt er extrem gerne und wirft es einem vor die Füße, damit man es wieder werfen kann.
Das macht er sehr ausgiebig und freudig. Einfach drollig!
Aus u.A. diesem Grund können wir nicht glauben, dass er schon ein Senior ist. Er verhält sich eher wie ein Jungspund.
Er springt alleine ins Auto und auch wieder raus. Wenn er es mal nicht schafft und wir helfen wollten, knurrte er aus Protest als ob er sagen wollte: „hey, ich kann das auch allein!“ Daraus solle man sich nichts machen.
Was für uns klasse war, ist, dass er genau so ein Langschläfer am Wochenende ist, wie wir. Wir gingen gegen Mitternacht nochmal kurz mit ihm raus und morgens um 10 Uhr war er noch nicht wirklich willens sein Schlafplätzchen zu verlassen.
Er hatte eine Augenentzündung, die behandelt werden musste. Das ließ er sich gut gefallen.
Bürsten findet er toll und er hat sich sogar extrem brav scheren lassen.
Egal, was man mit ihm vor hat, ob Augen auswaschen, bürsten oder Scheren, sollte man ihm das
„Arbeitsgerät“ erst mal zeigen. Und Loben muss man ihn dann. Das gefällt ihm!
Im Haus stellt er nichts an. Es wurden auch keine Pflanzen angepinkelt.
Geschlafen hat der kleine Kerl zunächst in unserem Schlafzimmer und obwohl er in unserem Bett schlafen durfte, zog er es aber ab der 3. Woche vor, im Wohnzimmer zu bleiben und es sich in Ginas großer Box oder auf der Couch gemütlich zu machen. Erst gegen Morgen zog es ihn dann doch zu uns.
Fipsi möchte nicht bedrängt werden. Ihn am Halsband zu packen findet er doof und ahndet das mit kräftigen Geknurre bis zum Zeigen der Zähne. Er miemt dann einen Gremlin, den man nach Mitternacht gefüttert hat ;-) Man sollte in dieser Situation absolut die Ruhe bewahren, nicht die Hand zurückziehen und bestimmt bleiben. Er lässt dann dieses Verhalten recht schnell.
Wir können uns vorstellen, dass er dies noch ablegt, wenn er erst mal richtig Zuhause ist.
Auch wenn man ihn aus einem Zimmer schaffen will, ist es besser, das durch Zurufen oder körpersprachlich zu regeln.
Natürlich ist man Mensch und ärgert sich über solches Verhalten. Wir sind uns sicher, dass man ihn in seinem früheren Zuhause immer gewähren ließ und ihm keine Grenzen gezeigt hat.
Er sollte daher nur zu Leuten, die hundeerfahren sind und mit seiner Launigkeit umgehen können,denn als launisch würden wir ihn bezeichnen.
Dass er nicht über unsere Gartenmauer springen darf, haben wir ihm mittels Sprühflasche vermittelt
Trotzdem bringt uns sein Charme immer wieder zum Lachen und in unsere Herzen hat er sich schnell geschlichen.
Im Auto transportieren wir unsere Hunde und Fipsi in einer großen Hundebox. Das findet er allerdings nicht so prickelnd und äußert das mit Jammern. Viel lieber würde der Bub doch auf dem Schoß oder zumindest im Fußraum mitfahren.
Der kleine Fips ist ein mäkeliger Fresser. Er sollte noch etwas zunehmen. Wir haben sein mitgebrachtes Futter mit Dosenfutter gemischt. Er würde aber lieber nur Dose fressen oder noch besser vom und am Tisch mit Lätzchen und Besteck ;-)
Wir glauben, dass Fipsi ein Affenpinscher+?-Mix ist. Das zeigt uns sein tänzelnder Gang und sein Figürchen.
In erster Linie ist er aber ein Hündchen-Äffchen-Kätzchen- Mix, zumindest verhält er sich so ;-)
Wir wünschen uns für Fipsi Menschen, die ihm die Sicherheit bieten können, die er braucht,
Menschen, die mit seinen kleinen „Macken“ umgehen können und ihm noch eine schöne Zeit bereiten. Er gibt das zurück durch seine Drolligkeit, Lebenslust, Freude und Schmuseeinheiten.
Wir glauben, dass er steinalt werden kann.
Steffi 30acker
Herkunft:
Frankreich
Rasse: Affenpinscher-X
Gewicht: 6kg
Widerristhöhe: 30cm
Geschlecht:
Kastriert: ja
Chip: ja