Hier sieht Niebla zu schön aus, um wahr zu sein. Leider lässt das Bild nicht erkennen, dass unter dieser weißen Pracht ein unauskämmbarer Filz saß, so dass wir gezwungen waren, ihn wie einen verfilzten Perserkater zu scheren. Weil die Verfilzungen bis auf die Haut gingen, ist er jetzt fast überall so unbehaart wie ein Kinderpopo. Sogar der Schwanz wurde der Rasur unterworfen. Das ist der Preis, wenn man Hunde in Draußenhaltung verkommen lässt.
Immerhin die innere Schönheit blieb ihm und die Gewissheit, dass das neue Fell jetzt unbeschadet wachsen kann.
Niebla ist mit 10 Jahren im Impfpass angegeben. Das ist auch für unsere Tierärzte nicht nachvollziehbar. Nach den Zähnen ginge er locker als Fünfjähriger durch, und wenn er wirklich alt ist, dann höchstens sechs. Verglichen mit unserem legendären Popeye müsste dieser dann bei Adoption etwa hundert gewesen sein.
Im Gegensatz zu Popeye überwindet Niebla mühelos den Zaun, hinter dem unsere Blumen in Sicherungsverwahrung gehalten werden mit einem Satz, um sich dann genüsslich ein tiefes Loch zwischen den Büschen zu graben. Für einen Hund aus Draußenhaltung nichts Außergewöhnliches. Für meine Pflanzen ein Drama.
Das ist aber jetzt Vergangenheit. Niebla ist jetzt Familienhund. Er hat in kurzer Zeit gelernt, wie gemütlich unsere Hundeplätze sind. Und er ist auch lieber in unserer Nähe als allein im Garten. Alleinsein ist Schnee von gestern, jetzt nimmt er lieber am Familienleben teil und genießt jede Schmuseeinheit.

Wir haben Niebla nun auch kastrieren lassen. Nicht weil er unverträglich wäre, sondern einfach um auszuschließen, dass man mit ihm züchtet. Er ist ganz sicher der schönste Pyri, den wir jemals gesehen haben. Es ist anzunehmen, dass sein Fell jetzt noch weicher nachwachsen und damit besser kämmbar sein wird.

Charakterlich ist er ein höchst sensibler Hund, der wahnsinnig misstrauisch gucken kann. Jetzt ist er aber hier voll integriert und kommt mit allen Hunden klar - bis auf King. Den mag er einfach nicht. der wird wohl auch nicht sein bester Freund werden. Man geht sich aus dem Weg.
Dafür spielt er mit Zaza und Urmel oder Diesel. Manchmal auch mit allen gemeinsam. Uns Menschen gegenüber war Niebla auch damals freundlich, als er uns noch nicht vertraute. Auch die unangenehme stundenlange Rasur war ohne Maulkorb machbar. Er liebt es, angefasst zu werden. Bei dem Kurzhaarschnitt ein taktiles Erlebnis für beide Seiten.

 

Tötung Vitoria