Igel zugelaufen, was ist zu tun?

Seit kurzem haben die kühlen Nächte begonnen und man wird im Dunkeln durch Raschel- und Schmatzgeräusche, oder aber durch die Spürnase des eigenen  Hundes  auf einen stachligen Gesellen aufmerksam: einen Igel.

Mit freundlicher Genehmigung von Barbara Schwalbe - Tierschutzverein Schwetzingen und Umgebung e.V.

Als Natur und Tierfreund sollte man aber wissen, dass man laut Bundesarten- und Naturschutzgesetz  den unter Naturschutz stehenden Igel erst ab dem 1. November und nur unter 500 Gramm Gewicht, oder verwaiste bzw. verletzte Igel aufnehmen darf. Doch manchmal ist vorzeitige Hilfe wegen der Witterung  geboten, um diesen untergewichtigen, verwaisten oder verletzten Tieren zu helfen.

Medizinische Erstversorgung
Bei äußeren Verletzungen ist der Igel unverzüglich einem Tierarzt vorzustellen.
Ist der Igel offensichtlich unverletzt, hat die Behandlung der äußeren Parasiten Vorrang. Es ist ratsam, beim Tierarzt ein Spray gegen Flöhe bzw. Zecken  zu erwerben.  Die Anzahl der Spraystöße können entsprechend dem Gewicht gewählt werden.

Spätestens nach zwei Tagen sollte man den Igel in jedem Fall einem Tierarzt vorstellen, um ihn entwurmen zu lassen. Bitte insbesondere bei schwachen oder jungen Igeln nicht einfach in Eigenregie selbst zum Arzneimittelschrank greifen, da die Entwurmung eines geschwächten Tieres zu dessen Tod führen kann. Gegebenenfalls ist es besser, ein schwaches Tier erst etwas aufzupäppeln und danach zu entwurmen.

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Igel gehören durchaus zu den Fleischfressern und vertilgen in der freien Natur gerne Schnecken, was sie bei den Gärtnern als Nützling beliebt macht. Lungenwürmer bedienen sich aber der Schnecken als Zwischenwirte, um via Nahrungskette Igel  anzustecken und zu seinem Tod führen können. So macht es Sinn, selbst normalgewichtige Igel, die unseren Weg kreuzen, vor dem Winterschlaf durch einen Tierarzt entwurmen zu lassen, um sie nach abgeschlossener Entwurmung wieder an ihren gewohnten Platz zurückzubringen.

Unterbringung und Fütterung
Da Igel erstaunlich gute Kletterer sind, bieten sich als neues Zuhause große Kartons (etwa von Fernsehern) mit Deckel an.

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Auch  wenn die Kartons vielleicht besser reinigen zu wären, sollte man unbedingt darauf verzichten, sie mit Plastikfolie auszukleiden. Ein Plastikfolienuntergrund in der Kiste ist unratsam, da viele Igel durch das Plastik erstickt sind. Sie kriechen darunter und finden oftmals den Weg nicht hinaus.
Als „ Einstreu“ hat sich eine dicke Schicht  Zeitungspapier bewährt, das man regelmäßig austauschen sollte. Die Schlafecke des Einzimmer-Igel-Appartements sind mit Papierschnitzeln auszupolstern.

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Wie schon erwähnt sind Igel entgegen eines  gängigen Vorurteils weder Veganer noch Vegetarier. So sollte man Ihnen neben Obst und Gemüse vor allem Fleisch bzw. Tierprodukte anbieten. So gehören auf den Igelspeisezettel: Katzenfutter, gekochtes Rinderhack, Hühnchen, Eier, Hüttenkäse oder Quark. Auch über Babybrei freut sich das Stacheltier. Natürlich sollte immer frisches Wasser bereitstehen. Wichtig: Milch sollte man ihm keinesfalls anbieten.

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Als Igel-Pfleger hat man verschiedene Aufgaben: neben Krankenpflege und  Fütterung, fallen das Säubern des Igelheims an.

Mit freundlicher Genehmigung von Barbara Schwalbe - Tierschutzverein Schwetzingen und Umgebung e.V.

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Wichtig für das Seelenheil des Tieres ist auch, ihm Gelegenheit zu geben, sich für einige Zeit am Tag, die Beine zu vertreten.

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Wenn die Igel erst einmal ein Gewicht von 800 Gramm erreicht haben, nehmen ihre Aktivitäten und auch ihr Appetit nach und nach ab und  sie stellen die Nahrungsaufnahme schließlich ganz ein. Sie sind für den Winterschlaf bereit. An einem trockenen, kühlen, frostfreien Platz können sie dann ganz in den Winterschlaf fallen. Jetzt ist es ausreichend, nur noch einmal pro Woche nach Ihnen zu sehen und für den Fall der Fälle, Wasser und (Katzen-)Trockenfutter  bereit zu stellen.

Mit freundlicher Genehmigung von Barbara Schwalbe - Tierschutzverein Schwetzingen und Umgebung e.V.

Wenn sie dann im Frühjahr  ihren Winterschlaf beenden und Aktivität zeigen, sollte man den Gewichtsverlust der winterlichen Fastenzeit durch gutes Futter kompensieren. Wenn es wieder wärmer wird, zwischen April und den Eisheiligen, sollte man seine Wintergäste an geschützter Stelle wieder auswildern. Weitere wichtige Informationen zum Thema Igel finden Sie auch auf der Seite : http://pro-igel.de

Alle Igelbilder auf dieser Seite stammen aus dem Fundus von Frau Schwalbe vom Tierschutzverschutzverein Schwetzingen und Umgebung e.V. und wurden uns freundlicherweise zur Veröffentlichung überlassen.

 

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